Uta Gebert, geboren in Dresden, lebt und arbeitet in Berlin. 
Ihre Ausbildung erhielt sie an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin und an der École Supérieure Nationale des Arts de la Marionnette in Charleville-Mézières. 
Seit 1996 ist sie als freiberufliche Puppenspielerin im In- und Ausland tätig. 
Neben der Erarbeitung mehrerer Solostücke beteiligte sie sich in unterschiedlichen Konstellationen an internationalen Projekten. 
Für ihre Soloarbeiten entwickelte sie eine sehr eigene ästhetische Sprache. Das gesprochene Wort tritt hinter den sehr reduzierten geheimnisvollen Bildern als Sinnträger zurück. Im Zwischenreich von Leben und Tod imaginiert Uta Gebert mit viel Einfühlungsvermögen ihre eigene Kunstwelt. Mit kleinen Gesten schafft sie ein assoziatives, filigranes und poetisches Theatererlebnis, das dem Zuschauer die Magie des Puppenspiels offenbart.


Uta Gebert, born in Dresden, lives and works in Berlin.
Graduate of the Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin and the École Supérieure Nationale des Arts de la Marionnette in Charleville-Mézières.
Since 1996 she works as a freelance puppeteer in Germany and abroad.
In addition to creating several solo pieces, she took part in different international projects.
In her solo work she developed a very unique, aesthetic language. The spoken word is subordinate to mysterious, minimalistic images, which are the bearers of meaning. In a dance between life and death, Uta Gebert invents her own artistic world with great sensitivity. With small gestures, she creates an associative, delicate and poetic theatrical experience, revealing to the viewer the magic of puppetry.








Limen







· Koproduktion mit der SCHAUBUDE BERLIN
· Regie/Direction, Spiel/Play, Puppen/Puppets: Uta Gebert
· Künstlerische Beratung/Artistic Advice: Ursula Gebert
  Gabriel Hermand-Priquet
· Musik/Music: Ulrich Kodjo Wendt, Mark Badur
· Kostüme/Costumes: Sonja Albartus, Uta Gebert


Dauer: ca. 20 Minuten

LIMEN wurde gefördert durch den Fonds Darstellende Künste e.V



TRAILER:








"Zögernd an der Grenze"    Lucía Tirado - Neues Deutschland 27.09.2011

"So sorgfältig wie die Puppen für »Limen« gebaut sind und bewegt werden, würden sie auch als Darsteller im Animationsfilm eine gute Figur abgeben."







                                                                                                                                               


„Limen“ ist inspiriert von Franz Kafkas Prosatext »Vor dem Gesetz« von 1915. Der Mann vom Land hat einen Entschluss gefasst: er will Zugang zum Gesetz, widersetzt sich am Ende dem Wächter vor der Tür. Doch nicht das Recht auf Einlass in den Bereich des „Gesetzes“ oder der tatsächliche Schritt über die Schwelle werden zum Zentrum des kurzen, dichten Szenarios, sondern das Zögern, die gefühlte Ambivalenz der Grenzüberschreitung. Uta Geberts feines und genaues Spiel mit der Figur öffnet dem Zuschauer dabei Räume für die eigene Imagination.  




         
         

                                                                    

Anubis











































Ein Gott, Anubis, Richter der Toten im alten Ägypten, führt die Seelen in die Unterwelt. Er ist der Herr der Höhlenöffnung, der, der das Totenreich beschützt und beim Totengericht die Herzen auf die Waage der Maat legt.


In the performance "ANUBIS" the same God and judge of the dead leads the souls to the underworld – visual theatre that highlights both an extravagant scenography and atmospheric sound world.


"Wirf dies ererbte Graun von dir
Ich bin nicht schauerlich, bin kein Gerippe!
Aus des Dionysos, der Venus Sippe,
Ein großer Gott der Seele steht vor dir.
Wenn in der lauen Sommerabendfeier
Durch goldne Luft ein Blatt herabgeschwebt,
Hat dich mein Wehen angeschauert,
Das traumhaft um die reifen Dinge webt;..."


"Cast this hereditary fear from thee!
I am no grewsome thing, no skeleton.
From Venus I'm descended, Dionysos' son,
The god of Souls before thee thou dost see.
When thou thru summer shadows going,
Hast seen a leaf borne thru the gilded air,
'Tis then my breath hath touched thee, thou unknowing,
That dreamlike doth all ripened things ensnare;..."



Hugo von Hofmannsthal






· Koproduktion mit der SCHAUBUDE BERLIN:
· Regie/Direction, Spiel/Play, Puppen/Puppets: Uta Gebert
· Künstlerische Beratung/Artistic Advice: 
  Gabriel Hermand-Priquet, Ilka Schönbein 
· Stimme/Voice: Ilka Schönbein (German);
  Manon Heugel (French); Linda Gaylord (English)
· Musik/Music: Ulrich Kodjo Wendt, Mark Badur
· Kostüme/Costumes: Sonja Albartus, Uta Gebert
 


Unterstützt vom T-Werk Potsdam, Brotfabrik Berlin
Dauer: 30 min




TRAILER:







KRITIKEN:

Von Lucía Tirado - NEUES DEUTSCHLAND
Kunst-Stücke leiser Töne

Uta Gebert zeigt »Anubis« und »Jakusch«

Ein Zauber. Anders lässt es sich nicht erklären, warum man sich nach diesem Stück über den Tod gut fühlt. Uta Gebert, bekannt durch ihre leise Art, dunkle Dinge in ein bisher nicht gekanntes Licht zu setzen, vollbringt dieses Kunst-Stück in ihrer Inszenierung »Anubis«. Die Puppenspielkünstlerin verbindet ägyptische Mythologie und Wiener Moderne, als sei dies völlig normal.

So befremdet es keineswegs, dass ihr Anubis, der altägyptische Gott der Totenriten, sich Worten aus »Der Tor und der Tod« von Hugo von Hofmannsthals bedient.

Es knarrt, wenn Anubis in seinem Boot über der Bühne schwebt und über den Fluss setzt, um Seelen ins Totenreich zu holen, wie es seine Bestimmung ist. Neugierig blickt er um sich in seinem Mantel mit Kapuze. Die Bühne ist dunkel, wenn er sich dem Grab nähert. Schwarz gekleidet hat sich Gebert hinter der Puppe nahezu unsichtbar gemacht. Wie auch immer sie das schafft – sie verleiht ihrem Anubis Würde. Distanz zu dieser Figur stellt sich ein, aber Widerwillen gegen sie nicht.

Dieser Gott ruht in seiner Einsamkeit in sich. Beinahe selbstverliebt tanzt er und hat dabei sogar etwas Schalkhaftes. In Geberts Stück begegnet er einer Trauernden, die er am Ende mit dem Lauf der Dinge versöhnt. »Steh auf! Wirf dies ererbte Graun von dir / Ich bin nicht schauerlich, bin kein Gerippe! / Aus des Dionysos, der Venus Sippe / Ein großer Gott der Seele steht vor dir...«

Einen erheblichen Anteil an der emotionalen Kraft der Inszenierung hat die Musik von Ulrich Kodjo Wendt und Mark Badur, genauso wie die von Ilka Schönbein eingesprochene Worte. Wenn es auch ein nicht zu begrüßender Trend zu sein scheint, dass Puppenspieler mit Sprache vom Band arbeiten – hier ist es durchaus wirkungsvoll. Aus der Energie der mit Professionalität eingesetzten und miteinander verbundenen verschiedenen künstlerischen Mittel erwächst der Zauber dieses Stücks. »Hab ich dich angerührt im Seelengrunde / Mit heiliger, geheimnisvoller Macht.«

Obgleich verzaubert – nach 30 Minuten in der Schaubude lässt Uta Gebert ihre Zuschauer noch nicht gehen. Sie zeigt als zweites Stück »Jakusch«. Ein alter Mensch findet sich im Mittelpunkt dieser kurzen Inszenierung. Was bleibt ihm noch? Was bewegt ihn? Worte gibt es nicht. Aber seine Seufzer erzählen. Wer das Theater der leisen Töne liebt, sollte sich diese zwei Stücke gönnen. 





ZITTY BERLIN

Die Tops & Flops auf der Bühne 2010
Von Barbara Fuchs


Liebling 2010



Uta Gebert – eine eigenwillige Puppenspielerin und Szenografin, die gründlich und mit großem Einfühlungsvermögen arbeitet. In ihrer jüngsten Inszenierung „Anubis“ an der Schaubude setzt sie subtile Vorgänge um die Fragen von Leben und Tod in Szene. Theater von großer Magie.







EXBERLINER                         

“From Venus I'm descended, Dionysos' son/The god of Souls before thee thou dost see.”

Anubis is the protective god of afterlife in ancient Egyptian mythology that puts the hearts of the dead on the scale of Maat. Through the subtle slow motion of the Bunraku-style "Anubis", the extravagant design and engaging sound world, Uta Gebert draws you into the visual theater, even if you don’t understand the few German text excerpts from Austrian author Hugo von Hoffmanstahl.

by Uta Friedrich






Spreading the Wings: Cape Town Drama Reviews:
Anubis Astounds:
05. SEP 2011
by Carla Lever

Out the Box Festival 2011:
If you didn’t see Anubis, you missed out on one of the most breathtaking pieces of visual theatre I’ve seen. Sorry about that.

Berlin-based Uta Gerbert is a one-woman manipulation machine. I could hardly believe my eyes as she floated, almost imperceptible in a black outfit, behind one of the most visually arresting, evocative and complex puppets I’ve seen. I simply couldn’t believe that one person was able to expressively operate a puppet’s head (with moveable jaw constructed from jackal skull), two arm rods and cloak (that, at times, detatched from the puppet and needed animating of its own accord), and do so with a nuance and delicacy unsurpassed in anything I have previously seen at the festival.


And that’s just the technical side of things.

Anubis’ thematic content proved just as rewarding as its visual pull. A reflection on mortality through the movements of a skeletal figure of Anubis, an Egyptian god and judge of the dead, the piece works at you slowly, pulling threads and themes with care until a final, exquisite moment of self-revelation and realisation between the manipulator and puppet brings us full circle between life and death, knowledge and naivety, being and been.


Anubis was astounding. I feel privileged to have experienced it.








Cocon









Dunkelheit.
Eine Sandwüste.
Etwas kommt in Bewegung.
Eine filigrane, wurzelähnliche Hand gräbt sich heraus, eine zweite kommt hinzu.
Die jedoch scheint zu einem Wesen aus einer anderen Welt zu gehören... Bin ich der, der ich bin? - könnte die Frage dieses wie von Geisterhand initiierten, mehrteiligen Schöpfungsaktes heißen.
Gespinste, Miniaturwelten, Traumbilder, Spiel ohne Worte -
COCON handelt vom „Stirb und Werde“, vom Unbehaustsein, vom Bedürfnis nach Schutz und vom Streben nach Erkenntnis.

Ein 30 minütiges Spiel ohne Worte.

A sandy desert.
Something begins to move.
One filigree, root-like hand
unearths itself and is quickly followed by a second one.
Yet the second hand seems to belong to a creature from another world ... Am I the one that I am? 
-is the question that this act of creation in several parts, this work of invisible hands, seems to be posing. Cocoons, miniature worlds, dream images, a play without words - COCON is about the cycle of dying and becoming, about homelessness, the need for protection and the pursuit of knowledge.
  • Regie/Direction, Bühne/Set/Puppets, Spiel/Play: Uta Gebert
  • Video: Silja Lex 
  • Musik/Music: Morgan Daguenet
        








KRITIKEN:

Szenen voller Zärtlichkeit
Ein kurzes Puppenspiel über ein langes Leben
Von Lucía Tirado
Wortlos ist das Spiel von Uta Gebert bei ihren zwei kurzen Stücken »Cocon/Jakusch« für Erwachsene und Jugendliche. Dafür sind die Szenen – zeitweise begleitet durch wie leise murmelnde Musik – voller Zärtlichkeit. Dunkel und geheimnisvoll ist das Bühnenbild, in dem sich unter den Augen einer Urmutter eine Sagengestalt mit Vogelkopf aufrichtet und sich einem Cocon widmet. Der entpuppt sich als Menschlein, beginnt sich zu bewegen und seine Umgebung zu erforschen und ist sofort den Naturgewalten ausgesetzt. Schutzbedürftig wirkt diese nackte Figur, so verletzbar. Und wenn in Geberts behutsamen Spiel mit der Marionette der instrumentale Singsang verstummt, dann ist es so still im Theatersaal, dass man meinen könnte, die Besucher würden den Atem anhalten. Das Menschlein wird vom Vogelwesen zur Erkenntnis geführt. Am vorderen Rand der Bühne halten dafür zwei nachgebildete Unterarme ein riesiges Buch, in dessen deren Seiten das Menschlein blättert. Das ist es wohl, das Buch, nach dem alles dürstet, das Buch, in dem alles geschrieben steht. Ein einmaliges Angebot. Doch das Menschlein will das nicht. Und so klein wie es ist, erhebt es sich darüber. Gebert lässt die Puppe zum Ende des poetischen 30-minütigen Spiels über den Rand des Buches klettern, sich auf seinen oberen Rand setzen und unternehmungslustig in die Welt gucken. Die Absicht ist deutlich. Der kleine Mensch will seine Erkenntnisse selbst sammeln. Die Hoffnung stirbt nicht zuletzt. Sie stirbt gar nicht.







Théâtre Paris Villette (Paris) 
Spectacles conçus, mis en scène et interprétés par Uta Gebert.Qui dit marionnette ne dit pas uniquement guignol du Luxembourg réservé aux tout-petits. La marionnette est un art visuel et avant tout un art, celui de pouvoir donner vie et éloquence à la matière, qui s'adresse tout aussi bien, et parfois même de façon privilégiée, au public adulte.Tel est le cas des deux opus que Uta Gebert présente dans le cadre du Figuren Focus consacré au théâtre de marionnettes d'outre-Rhin qui se déroule à Paris dans le cadre du festival TAM TAM - Les dessous de la Marionnette organisé par le Théâtre de la Marionnette à Paris.Ses créations solos "Cocon" et "Jakusch" ressortissent au registre des marionnettes à fils. Deux spectacles de format courts, qui se répondent en se situant chacun à une des extrémités de la vie, et qui sont d'une beauté stupéfiante. Uta Gebert crée des spectacles nourris et dispensateurs de poésie pour les sens dans lequel n'intervient pas la parole, intégrant la formule de Peter Schumann, le fondateur du célèbre Bread and Puppet Theater, : "Les marionnettes exigent du silence et leurs silences font ostensiblement partie de leur langage"."Cocon" projette le spectateur dans un univers intemporel où les larmes de sable d'une déesse-mère mythique donne naissance à une étrange créature qui va s'occuper d'un petit d'homme né d'un cocon tel un papillon et qui ne saurait survivre sans que l'on s'occupe de lui."Jakusch" aborde un univers plus naturaliste en faisant découvrir l'intimité d'une femme âgée qui vit dans l'atmosphère confinée d'une mansarde, du lit au fauteuil, et dont le quotidien va être bouleversé par une musique.La recherche plastique dans l'élaboration des marionnettes, la force expressive des figurines, la dextérité de la manipulation, qui n'est jamais occultée, toujours visible par la présence lumineuse de Uta Gebert, petit elfe vêtu de noir, la révélation du vivant, et des questions métaphysiques qui s'y rattachent, par l'intermédiaire de la chose sont tout simplement fascinantes. Du grand art.
MM








Puppetry in the 21st century doesn't have to be a Punch and Judy show - Uta Gebert's double bill at the Schaubude is dark, beautiful and moving, and delves into universal themes. Cocon is described as "boxes to do puppetry in", and reveals a stirring of life and memories. Jakusch is a tender, wordless, poetic piece about being old. Suitable for young people and adults.













Jakusch







Was bleibt im Alter?
Erinnerungen? Angst? Einsamkeit? Wo geht die Reise hin?
Warten. Denken dauert. Was wäre wenn....
Ein kurzer, vergehender Moment mit einer alten Frau.
Ein zartes, wortloses, poetisches Stück über das Alt-Sein
Dauer: 12 min


A dimly lit attic. On a bench a small, beautiful old
woman in her twilight years; held by delicate threads. She is
being animated with great concentration and virtuosity. In
twelve real-time minutes she glides with wide outstreched
arms from the darkness through memory out into time. This
intimate miniature about old age and the fear of it is like a
heartbeat, the blink of an eye, a clock striking the hour or
like an embrace.
Jakusch is a tender, wordless, poetic piece about being old. 
Suitable for young people and adults.

  • Regie/Direction; Spiel/Play: Uta Gebert
  • Künstlerische Beratung/Artistic Advice: Renaud Herbin









KRITIKEN:
"Jakusch aborde un univers plus naturaliste en faisant découvrir l'intimité d'une femme âgée qui vit dans l'atmosphère confinée d'une mansarde, du lit au fauteuil, et dont le quotidien va être bouleversé par une musique."


"Un spectacle comme un concentré de temps et de vivant! Une rencontre insolte. Des souvenirs, le temps passe... Elle est là. L á ttente et les sursauts de la mémoire. Des reveries...penser prend toujours du temps. La vie comme une force incroyable. Et la peur de vieillir. Un moment fascinant pour 30 spectateurs et une „ petite“ femme inoubliable!"














"Mit dem Ende des Lebens befasst sich der zweite, nur zehnminütige Teil des Abends. Man sieht in einer kleinen Behausung die Figur einen sehr alten Menschen sitzen. Was bleibt im Alter? ist die Ausgangsfrage der Puppenspielerin. Beantworten kann sie sie auch nicht. Aber sie lässt bei ahnen, dass bei diesem einsamen Warten, in dem der alte Mensch verharrt, sich mit den Erinnerungen große Sehnsucht nach einst erlebter Liebe einstellt. So braucht es in Geberts leiser Kunst keine großen Worte. Ein paar Seufzer nur – und alles ist gesagt."

Lucía Tirado